Donnerstag, 9. April 2015

Geboren mit Sand in den Augen

Mano Dayak

MANO  DAYAK

GEBOREN  MIT  SAND  IN  DEN  AUGEN

Die Autobiografie des Führers der Tuareg im Niger

»Jedes Mal, wenn ich der Wüste gegenüberstehe, führt sie mich auf die erregende Reise in mein eigenes Ich, in dem wehmütige Erinnerungen, Befürchtungen und Hoffnungen des Lebens miteinander streiten. Wer in der Wüste überleben will, muss sie verstehen, ihr zuhören. Denn sie wird immer stärker sein als der Mensch. Man muss, um hier zu leben, ebensoviel Bescheidenheit wie Mut aufbringen. Die Wüste scheint ihrem Bewohner ewig, und sie schenkt diese Ewigkeit dem Menschen, der sich ihr verbunden fühlt.« Mano Dayak

Das bewegte, viel zu kurze Leben des Anführers der Tuareg. »Die Tuareg und die Wüste haben nicht nur einen Sohn verloren, sondern auch ihren größten Anwalt.« Mohamed Akotey


Mano Dayak war Tuareg aus dem Air-Gebirge im Niger, Angehöriger eines Stammes jener Nomaden, die unermessliche Wüstengebiete Nordafrikas bewohnen, die sich von Marokko und Algerien bis Mali und Niger erstrecken. Während Jahrhunderten hatten sich die Tuareg gegenüber den gewaltvollen Angriffen der Kolonialmächte zur Wehr gesetzt und ihre unabhängige und stolze Lebensweise bewahrt. Mano wuchs in der Wüste auf. Seine Mutter erzählte ihm die Mythen seiner Vorfahren, sein Vater machte ihn mit den Bräuchen vertraut.

Als Jüngster seiner Familie wurde Mano von den französischen Kolonialherren dazu gezwungen, die Schule zu besuchen, wo er von seinen neuen »Vorfahren«, den Galliern, vernahm. Dessen ungeachtet fand er sich in der westlichen Lebensweise zurecht, zeichnete sich durch gute Leistungen aus und brach auf, um in New York und Paris eine akademische Ausbildung anzuschließen.

Als er Jahre später in die Wüste zurückkehrte, fand er sie von Grenzen willkürlich durchzogen wieder und erfuhr, dass Tausende von Tuareg niedergemetzelt worden waren. Außer sich begab er sich mitten in das Herz der Auseinandersetzungen; im Kampf für die Rechte der Tuareg wurde er zu einer wichtigen politischen Figur und spielte eine zentrale Rolle auf dem Weg zum Frieden im Niger.

Im Dezember 1995 bestieg Mano Dayak ein Flugzeug, um den nigrischen Premierminister zu treffen. Es sollten Wege diskutiert werden, den Frieden im Niger zu sichern. Das Flugzeug explodierte beim Start. Mano Dayak kam bei dem tragischen Unglücksfall ums Leben.

In Zusammenarbeit mit Louis Valentin
Aus dem Französischen von Sigrid Köppen

Mano Dayak
Geboren mit Sand in den Augen
Taschenbuch broschiert
224 Seiten
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